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Spannung, Schreck und Harmonie

Hans-Peter Enderli las Geschichten aus Europa unter dem Titel «euroVision».

Eingebettet wurden die von pro cultura organisierten Lesungen von Tiina Tomson und Andi Loser mit passenden Melodien und Liedern.

Wer sich auf Eurokritiker oder Euroturbos einstellte, wurde an den unterhaltsamen Abenden am vergangenen Wochenende im Restaurant Hub enttäuscht.

Überraschende Vorgänge in Europa

Die Texte von Hans-Peter Enderli beleuchteten humorvoll einige überraschende Tatsachen und Vorgänge in Europa, während Tiina Tomson zusammen mit Andi Loser die Gäste mit gefühlvollen und zu den Geschichten passenden Liedern berührten.

Was macht man, wenn man vom Fahnenlieferanten im Stich gelassen wird und dieser nur mitteilt, die gewünschte Europa-Fahne sei wegen grosser Nachfrage (!) zurzeit nicht lieferbar? Man hängt die Nationalflagge von Vanuatu auf. So war es denn auch in der «Hub». Während alle den Klängen der Euro-Hymne lauschten, stellten sie sich eben die Euroflagge anstelle der Exotin vor. Anschliessend versuchten vier EU-Verwaltungsbeamte aus dem Normenbüro, die perfekte europäische Geliebte zu definieren – mit überraschendem Aus-gang.

Hans-Peter Enderli verstand es, durch seine Betonung und mit sparsam eingesetzter Mimik und Gestik die Zuhörer in Spannung zu versetzen und diese Spannung durch die ganze Geschichte aufrechtzuerhalten, sie sogar zu steigern.

Ein toller Spannungsbogen

Umso grösser war die Überraschung der amüsierten Gäste bei der finalen Wendung zum Guten, zum abenteuerlichen oder zum erschreckenden Ende. Tiina Tomson begeisterte mit Liedern aus Schweden und Estland.

Vor allem die estnischen Volkslieder übermittelten während der schwierigen Zeit der deutschen und russischen Besatzung, Botschaften, die die Menschen sonst in Schwierigkeiten gebracht hätten. Hauptsächlich deutschsprachige Lieder interpretierte Andi Loser, der sich selbst und auch Tiina Tomson virtuos am Klavier begleitete.

Abstruse EU-Normen wurden aufgezählt

In der Pause offerierte pro cultura Rebstein den begeisterten und amüsierten Gästen einen feinen Apéro, vorbereitet von der Wirte-Familie Graf vom Restaurant Hub, welches über einen herrlich gelegenen Gartensitzplatz verfügt.

Danach gerieten «Füsse ins Feuer», abstruse EU-Normen wurden aufgezählt und in einem amüsanten Quiz eine Erstausgabe des Buches «Brüsseler Spitzen» verschenkt. Die nicht ganz braven Sommergeschichten im Restaurant Hub unterhielten auch dieses Jahr viele Besucher aus dem Rheintal.